Legasthenie ist erblich

Soweit bekannt ist, leiden 4 – 6% der Menschen weltweit an einer Lese- und Schreibschwäche (Legasthenie). Die Vermutung, daß genetische Faktoren eine Rolle spielen, hat sich durch wissenschaftliche Arbeiten bestätigt.

Wissenschaftler identifizierten Ende 2005 ein Gen auf dem Chromosom 6, das vermutlich für die Bildung der Verbindung zwischen Hirnzellen zuständig ist und somit eine gute Leseleistung begünstigen kann. Weitere Gene, die mit der Verarbeitung von Sprachinformationen beim Schreiben oder mit der Genauigkeit und Effizienz beim Lesen in Verbindung gebracht werden, wurden vor kurzem auf den Chromosomen 12, 13 und 15 lokalisiert.

Es handelt sich bei der Legasthenie um eine komplexe Erkrankung mit spezifischen Ausformungen.
An einem Gentest für die Frühdiagnostik von Legasthenikern (Risikokindern) wird gearbeitet; es besteht die Hoffnung, dass in den nächsten Jahren eine spezifische Therapie entwickelt wird.

Quellen: Pressemitteilung Nr. 068/2005 – American Journal of Human Genetics und http://www.cs.helsinki.fi