Schielen (Strabismus)

Risiko:
Verlust von Sehstärke des schielenden Auges und Einschränkung und Verlust des räumlichen Sehens. Hierdurch wird die feinmotorische und motorische Entwicklung des Kindes verzögert und eingeschränkt.

Chance:
Die Sehstärke kann bei frühzeitiger Behandlung durch stundenweises Abkleben des gesunden Auges erhalten bzw. verbessert werden. Denn durch das Abkleben „trainiert“ das Gehirn das schwache Auge, bis es besser sieht. Meistens ist hierzu auch die Verordnung einer Brille notwendig.
Wenn beide Augen gleich gut sehen oder gleich stark sind, ist die operative Korrektur des Schielens zu empfehlen, die das beidäugige Sehen begünstigen soll und auch das kosmetische Aussehen des Kindes verbessert.
Falls mit Brillenkorrektur noch ein großer Schielwinkel vorliegt, sollte eine Schiel-OP (meist vor der Einschulung) durchgeführt werden.

Erkennung:
Ein Auge weicht von der Sehachse nach innen oder nach außen, oder/und nach oben ab. Hier unterscheidet man zwischen dem motorischen und sensorischen Schielen. Beim motorischen Schielen ist eine neurologische Abklärung erforderlich.
Eine oder beide Pupillen stehen unnatürlich im inneren oder äußeren Augenwinkel. Beim Ballspiel haben diese Kinder häufig massive Probleme mit Treffen und Fangen. Auch das Dreiradfahren gelingt ihnen meistens mühsamer, da sie Entfernungen schlecht einschätzen können, häufig „die Kurve nicht kriegen“ usw. Schielen wird von allen Sehfehlern am häufigsten vererbt.

Häufigkeit:
5% aller Kinder schielen.