Rechtzeitig kindliche Sehschwächen entdecken
Am 22. November 2017 veranstaltete Augenstern e.V. sein drittes Augenstern-Symposium und informierte Kinder- und Augenärzte über Sehschwächen im Kindesalter und den neusten Stand der aktuellen Behandlungsmethoden. Nach den Fachvorträgen wurde der Augensternpreis 2017 für Kinder-Ophthalmologie verliehen.
Erkrankungen der Augen im Kindesalter können meist durch frühzeitige Entdeckung wesentlich besser therapiert oder sogar verhindert werden. Aus diesem Grund ist eine frühe Untersuchung zur Vorbeugung oder Behandlung zwingend erforderlich. Daher informiert der Verein Augenstern e.V. in seinem dritten Symposium über den neusten Stand der Therapiemöglichkeiten bei Schwachsichtigkeit (Amblyopie) und Kurzsichtigkeit (Myopie).
Aus der Forschung in die Praxis
Dr. Yaroslava Wenner, Leiterin der Abteilung für Kinderaugenheilkunde der Augenklinik am Universitätsklinikum Frankfurt, referierte über die herkömmliche Therapie zur Behandlung der Amblyopie.
Im Anschluss erläuterte Prof. Jochen Triesch, Forscher und Vorstand am „Frankfurt Institute for Advances Studies“ (FIAS), das Thema „der Säugling im Computer“ über Computersimulationen der Entwicklung des Binokularsehens.
PD Dr. Maria Fronius, Leiterin der Forschungseinheit „Sehstörungen des Kindesalters“ an der Universitätsaugenklink Frankfurt am Main, erläuterte neue Wege und Herangehensweisen zur Amblyopietherapie.
Anschließend präsentierte Prof. Rolf Schlößer, Leiter des Schwerpunkts Neonatologie, neue Entwicklungen in der Prävention, Diagnostik und Therapie der Retinopathie bei Frühgeborenen. Dabei handelt es sich um eine unvollständige Reifung der Gefäße um die Netzhaut. Dies kann neben einem klassischen Schielen oder einer Kurzsichtigkeit bis zum Erblinden führen.
Zum Abschluss der Vortragreihe erläuterte Prof. Frank Schaeffel, Leiter der Sektion für Neurobiologie des Auges am Forschungsinstitut für Augenheilkunde im Universitätsklinikum Tübingen, neue Wege zur Hemmung der Myopie.
Zum Ausklang der Veranstaltung wurde der von Dr. Helen und Marco Brockhaus gestiftete Augensternpreis 2017, in Höhe von 5.000 Euro, für das Gemeinschaftsprojekt mit dem folgenden Titel verliehen:
„Multizentrische prospektive Studie zur Untersuchung der Wirkung der objektiv gemessenen Okklusionstherapie des guten Auges auf die Amblyopie mit exzentrischer Fixation bei Kindern“
Die Preisträger sind Dr. Charlotte Schramm, von der Universitätsaugenklinik Tübingen und Dr. Yaruslava Wenner, von der Universitätsaugenklinik Frankfurt am Main. Der Preis ehrt innovative Ideen in der Kinder-Ophthalmologie.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Alexandra Zubcov-Iwantscheff
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Fotos: © Augenstern e.V.